Liebe Leserin, lieber Leser!

Es war immer ein beklemmendes Gefühl. Mehrfach musste ich wegen meiner Vortragstätigkeit die innerdeutsche Grenze passieren. Beim letzten Besuch 1988 wurden wir bei der Ausreise dermaßen schikaniert, dass ich mir geschworen habe, nie wieder in die DDR zu fahren. Und dann kam alles anders. Nun – als Christ erinnert mich der friedliche Fall der Mauer an noch viel größere Wunder! Gott schreibt Geschichte – auch in unserem Leben. Ich wünsche Ihnen nachdenkliche Augenblicke beim Lesen und Gottes Segen! Ihr

Hartmut Jaeger


Jede Mauer hat zwei Seiten

Unsere Gefühle sind nicht mit Worten zu beschreiben. Es ist Sonntagnachmittag, der 12. November 1989. Wir fahren mit dem Pkw in Begleitung des damaligen Bundes und Fraktionsvorsitzenden der SPD, Hans-Jochen Vogel, von Westberlin kommend zur Berliner Mauer an das Brandenburger Tor. Als Mitarbeiter des Bundeskriminalamtes waren wir für den Personenschutz des Abgeordneten Vogel verantwortlich. Scherzhaft wurden wir gerne „Vogelschützer“ genannt. Es war kein normaler Wochenendausflug in Berlin. Wir befinden uns mitten in der sogenannten „Wendezeit“. Tage zuvor, am 09.11., war die Berliner Mauer gefallen. Die Menschen in Ost und West machten von der neu gewonnenen Reisefreiheit regen Gebrauch. Viele Berliner, auch Touristen, sahen zum ersten Mal die Berliner Mauer von der anderen Seite. Man begegnete dem Bundestagsabgeordneten nicht nur mit Freude und Erleichterung. Als ich die Mauer von der Ostberliner Seite aus zum ersten Mal sah, wurde mir auf einmal bewusst, dass jede Mauer zwei Seiten hat – nicht nur bautechnisch. Mir wurde auf einmal klar: Das Problem ist nicht die Mauer. Nein, das Problem sind die Absichten, die die Menschen zum Mauerbau bewegen. Ich dachte dabei an Nehemia, der im Auftrag Gottes zum Schutz der Stadt Jerusalem vor den Feinden Israels eine in Trümmern liegende Stadtmauer neu aufbaute (Buch Nehemia). Unser Grund und Boden ist auch zum Schutz vor ungebetenen Gästen mit einer Mauer befriedet, vorgeschrieben im Bebauungsplan unserer Stadtverwaltung. Ich komme zu dem Ergebnis: Mauern können schützen und Mauern können trennen. Mir stellt sich die Frage: Habe ich das Recht, über die Absichten eines Mauerbaus anderer zu richten? Ich bin Gott dankbar, dass er in Jesus Christus mit seinem vollkommenen Erlösungswerk die Mauer der Sünde, die mich von ihm trennte, für Zeit und Ewigkeit beseitigte.

Joachim Boshard


30 Jahre Mauer frei

Am 9.11.1989 fiel die Berliner Mauer. 28 Jahre, 2 Monate und 28 Tage teilte sie Deutschland in zwei Teile. Sie trennte Menschen, die zusammengehören, riss Familien entzwei. Gebaut wurde sie, um Republikflucht zu verhindern. Über zweieinhalb Millionen Menschen waren zwischen 1949 und 1961 aus der DDR in die Bundesrepublik geflohen. Das war für die DDR hochriskant, der wirtschaftliche Zusammenbruch drohte. Um das zu stoppen, baute man eine Mauer. Noch im Januar des Jahres 1989 hatte Staatschef Honecker verkündet: Die Mauer „wird in 50 und auch in 100 Jahren noch bestehen bleiben“. Gott sei Dank aber kam es anders. Wenn man bedenkt, dass die Schießbefehle ausgedruckt im Kasten lagen und noch im Juni 1989 in China ein Volksaufstand blutig niedergeschlagen wurde*, ist es mehr als erstaunlich, dass diese „Revolution der Kerzen“ ohne Gewalt verlief. „Die Mauer fiel schließlich ganz friedlich, ohne einen Schuss, ohne Blutvergießen. Es war wie ein Wunder“, schrieb Helmut Kohl am 02.11.2009 in der „FAZ“. Zu Recht danken Christen Gott dafür, dass das möglich war – eine Wiedervereinigung ohne Gewalt. Mauern trennen Menschen. Aber eine Mauer kann auch ein Bild dafür sein, was uns von Gott trennt. Die Bibel benutzt dieses Bild für unsere Sünde: „Eure Vergehen haben die Mauer gebaut, die zwischen euch und eurem Gott steht“ (Jes 59,2). Der Weg zu Gott ist nicht frei – unsere Schuld steht wie eine Mauer zwischen uns und Gott. Zu unserem Glück weiß die Bibel von einem, der diese Mauer einreißen kann: der Friedensbringer Jesus Christus, der durch sein Sterben am Kreuz „die Mauer der Feindschaft niedergebrochen hat“ (Eph 2,14). 

*Das Massaker am Tor des Himmlischen Friedens in Peking. Es gab enge Beziehungen zwischen der DDR und China.

Ralf Kaemper


Jesus – wer ist er für mich? Mein Versöhner

Kennen Sie das auch? Die schlimmsten Verletzungen geschehen in zwischenmenschlichen Beziehungen, dort, wo man sich am besten kennt. Je näher Ihnen eine Person steht, umso wichtiger ist Ihnen deren Meinung über Sie. Wenn alle sagen, Sie sind schön, aber Ihr Ehepartner fi ndet Sie hässlich, werden Sie sich hässlich fühlen. Wie kein anderer Mensch kennt mein Ehepartner meine wunden Stellen. Eine bissige Bemerkung zu unserer Schwäche kann tiefer gehen als ein Messerstich. Wenn uns jemand wehtut, lernen wir, uns zurückzuziehen und eine Mauer um uns herum hochzuziehen. Aggressiv zurückzuschlagen ist ebenfalls keine seltene Reaktion. Doch weder Rückzug noch Angriff werden die Beziehungen verbessern. Im Gegenteil. Was hilft und verbindet? Meiner Erfahrung nach: Jesus Christus, der Versöhner. „Ja, Christus selbst ist unser Frieden“ (Epheser 1,14). Durch die Hingabe seines eigenen Lebens hat er die Mauer, die zwischen uns und Gott war, niedergerissen und diese Feindschaft beendet. Durch ihn kann auch Ihre Beziehung zu Gott und zum Nächsten heil werden. 

Johann Rempel


Wie ein Vater ...

Vor 30 Jahren fiel die Mauer zwischen zwei Staaten und Millionen von Menschen. Wo vorher Trennung war, wurde freudige Gemeinschaft möglich. Nur, wann fällt meine eigene Mauer zu meinem Nächsten (Nachbarn, Arbeitskollegen …)? Wie war das noch? Ich fühlte mich beleidigt. Also zog ich mich zurück und baute ein kleines Mäuerchen. Dann wurde ich in meinem Stolz verletzt, und das Mäuerchen wurde zur Mauer. Kam jetzt noch Neid (oder Wut, Streit, schlechtes Gerede) hinzu, wuchs die Mauer, und schon bald sah ich meinen Nächsten nicht mehr. Ziel erreicht? Wie lange fühle ich mich hinter meiner Mauer wohl? Gemeinschaft ist doch viel schöner. Dazu muss die Mauer weg. Klar, der andere ist schuld. Der soll anfangen. Ich doch nicht. Oder soll ich doch den ersten Schritt tun? Vergebung. Meine eigenen Fehler einsehen und dann dem anderen vergeben … das ist nicht einfach. Die beste Hilfe bekomme ich von Gott: „Seid vielmehr umgänglich und hilfsbereit. Vergebt euch gegenseitig, weil Gott auch euch durch Christus vergeben hat“ (Epheserbrief, Kapitel 4, Vers 29-32; NeÜ). 

Armin Schönebeck

 

Schritte zum Glauben

1

Beten Sie zu Jesus Christus. Sie können ganz einfach mit ihm reden. Er versteht und liebt Sie (Matthäus 11,28).

2

Bekennen Sie ihm, dass Sie bisher ohne Gott gelebt haben. Erkennen Sie an, dass Sie ein Sünder sind, und bekennen ihm dies als Ihre Schuld. Sie können ihm alle konkreten Sünden nennen, die Ihnen bewusst sind (1. Johannes 1,9).

3

Bitten Sie Jesus Christus, als Herr und Gott in Ihr Leben einzukehren. Vertrauen und glauben Sie ihm von ganzem Herzen. Wenn Sie sich so Jesus Christus als Herrscher anvertrauen, macht er Sie zu einem Kind Gottes (Johannes 1,12).

4

Danken Sie Jesus Christus, dem Sohn Gottes, dass er für Ihre Sünde am Kreuz gestorben ist. Danken Sie ihm, dass er Sie aus Ihrem sündigen Zustand erlöst hat und jede einzelne Sünde vergeben wird (Kolosser 1,14). Reden Sie jeden Tag mit ihm im Gebet und danken Sie ihm für Ihre Gotteskindschaft.

5

Bitten Sie Jesus Christus als Herrn, die Führung in Ihrem Leben zu übernehmen. Suchen Sie den täglichen Kontakt mit ihm durch Bibellesen und Gebet. Der Kontakt mit anderen Christen hilft, als Christ zu wachsen. Jesus Christus wird Ihnen Kraft und Mut zur Nachfolge geben.

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