Liebe Leserin, lieber Leser!
In der Bibel lesen wir: „Sagt Gott unter allen Umständen Dank, denn das will Gott von euch“ (1. Thessalonicher 5,18). Dankbarkeit ist eine besondere Tugend. Sie ehrt Gott. Sie motiviert andere. Sie schenkt innere Zufriedenheit. Dankbare Menschen machen das Leben reich. Mehr dazu erfahren Sie in der vorliegenden Ausgabe. Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen. Mit besten Grüßen, Ihr
Hartmut Jaeger
Wie Corona mich Dankbarkeit lehrte
Im Frühjahr 2020, während des ersten Corona-Shutdowns: Ich stand staunend im Supermarkt vor leeren (Toilettenpapier- und Nudel-)Regalen und war – dankbar! Klar, ich konnte grad kein Klopapier kaufen, aber ich schätzte mich unendlich glücklich, in einem Land zu leben, wo die Regale ansonsten immer voll sind. In vielen Ländern ist ja noch nicht einmal die Grundversorgung gesichert, und selbst wenn die Regale voll sind, fehlt es den Menschen oft an Geld. Für uns war der „Mangel“ also nur ein Luxusproblem. Als die Kontaktbeschränkungen eingesetzt wurden und viele Menschen in die Einsamkeit abrutschten, war ich dankbar für die heutigen technischen Möglichkeiten, durch die wir uns wenigstens digital austauschen können. Dankbar für die vielen Gelegenheiten, auf der Straße ein Schwätzchen zu halten. Dankbar für unser Gesundheitssystem und für meine Gesundheit. So viele Gründe zum Dankbarsein! Doch das Wichtigste ist: Ich bin Jesus so unendlich dankbar, dass er mich mit all meinen Fehlern und Schwächen kennt und trotzdem liebt und dass er mir meine Schuld vergeben hat. Dadurch, dass ich seine Vergebung angenommen habe, ist er immer bei mir und lässt mich nie im Stich. Darauf kann ich mich getrost verlassen, und das gibt mir eine hoffnungsvolle Sicherheit in einer immer unsicherer werdenden Welt. Ich muss nicht alles verstehen, sondern darf darauf vertrauen, dass Gott einen guten Plan hat. Das gilt auch dann, wenn meine Gesundheit einmal angeschlagen sein sollte, wenn ich in Not gerate und Krisen durchlebe. Danke, Jesus!
Anna Knopf
Danken – für alles?
„Sagt in allem Dank! Denn dies ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch“ (1. Thessalonicher 5,18). Wenn Gott unser Leben „sichtbar segnet“, wie es in einem Lied heißt, kommt der Dank an Gott leicht von den Lippen. Aber nach diesem Bibelvers sollen wir Gott für alles dankbar sein – auch für Schwierigkeiten. Wie kann Gott so etwas verlangen? Ja, Gott kann. Er ist der Allmächtige, der Allwissende und der Ewige. Und wer sind wir, dass wir sein Handeln hinterfragen könnten? Gott ist souverän, er kann mit seiner Schöpfung machen, was er will. Keiner kann ihm vorschreiben, was er zu tun oder zu lassen hat. Und wenn Menschen sagen: „An einen solchen Gott kann ich nicht mehr glauben“, schaden sie damit nur sich selbst, aber nicht Gott. Gott kommt uns entgegen. Obwohl Gott viele Gründe hätte, uns Menschen einfach abzuhaken, kommt er uns entgegen. Er wurde in Jesus Christus selbst ein Mensch wie wir und erlitt die tiefsten Tiefen des Leidens, überwand den Hass, der ihm entgegenschlug, mit Liebe, obwohl er die Macht hatte, seine Peiniger mit einem einzigen Befehl zu vernichten. Im Glauben an ihn liegt der Schlüssel, Gott auch in den schwierigen Zeiten unseres Lebens zu vertrauen und ihm in allem Dank zu sagen.
Günter Seibert
Jesus – wer ist er für mich? Mein Zuhause
Ich wurde in eine schwierige Familie hinein geboren. Meine Eltern waren der Meinung, ich sollte, der Familientradition folgend, in der evangelischen Kirchengemeinde konfirmiert werden. Zeitgleich beschlossen zwei Studenten, die an Jesus Christus glaubten, in dieser Kirchengemeinde sei es doch wichtig, dass die Konfirmanden nicht aus der Kirche „entlassen“, sondern „aufgenommen“ würden, und sie begannen mit einer christlichen Jugendgruppe, zu der sie mich einluden. Im Laufe der Zeit war ich immer wieder Gast in ihrem Zuhause. Ich spürte, hier herrschte ein anderer Geist, eine freundliche Atmosphäre, die mich anzog. Danach sehnte ich mich in meinem Herzen. Ich vertraute mein Leben Jesus Christus an. Danke! Ich lernte in jungen Jahren eine gläubige Frau kennen. Wir heirateten sehr früh. Die Familie meiner Frau war unser gemeinsames Vorbild, und wir durften mit Gottes Hilfe ihren „Fußstapfen“ folgen. Danke!
Joachim Boshard
Ein Drei-Zeiler
Ich liebe Wortspiele. Sie fördern meine Konzentration und fordern mich heraus, Kombinationen zu entdecken, auf die man so schnell einfach nicht kommt …
Danken schützt vor Wanken. Ehrlich! Unser Leben gerät aus den Fugen. Wir spüren, wie es langsam kippt – nicht nur die Stimmung. Nein, es trifft unsere Seele. Der Keulenschlag des Leides, der Krankheit, des Todes schlägt erbarmungslos zu. Es schwankt und wankt. Innehalten, umschauen und überlegen: Wofür kann ich jetzt im Wanken danken? Mich bei Menschen bedanken … für tolle Sachen dankbar sein … und einen Augenblick an Gott denken und sagen: Gott, ich danke dir für …
Denn auch das stimmt: Klagen bringt Verzagen. Beschwerde einlegen. Herumnörgeln. Miesepeter sein. Das kann doch jeder. Das ist keine Kunst. Sich bei Gott beklagen oder ihn auf die Anklagebank zerren mit dem Aufschrei: Gott, du bist schuld! Gott, wo warst du? Der damit erhoffte Befreiungsschlag bleibt aus und zieht mich nur noch tiefer in meine trübselige Stimmung – ins Verzagen.
Loben zieht nach oben! Und ich persönlich? Fairerweise bekenne ich, dass mir nicht immer zum Danken, Loben, zum Himmel – hoch – Jauchzen ist. Nein! Aber ich habe für mich gelernt, was meiner Seele dann wirklich guttut, wenn die Giftstacheln der heiklen unfassbaren Situationen mich picken und quälen. Zusammengefasst bringt es der folgende Satz aus der Bibel auf den Punkt: Gott sei Dank! Er gibt mir Überwindung durch Jesus Christus (frei nach 1. Korinther 15,57).
Erik Junker