Liebe Leserin, lieber Leser!
Gesundheit ist ein hohes Gut. Wir tun viel, um ein gesundes, langes Leben führen zu können. Vorsorge dafür wird immer wichtiger. Aber könnte es sein, dass wir die wichtigste Vorsorge übersehen – nämlich die Vorsorge für die Ewigkeit? Ein gesundes Verhältnis zu Gott ist die wichtigste Gesundheit im Leben eines Menschen. Gleichzeitig ist es die Grundlage für eine Erfahrung, die wir uns im Grunde alle wünschen: trotz körperlicher Not glücklich zu sein. Ich wünsche Ihnen nachdenkliche Augenblicke beim Lesen. Ihr
Hartmut Jaeger
Lebenszeugnis
Wenn ich an meine Kindheit zurückdenke, so denke ich auch daran, wie ich mit etwa vier oder fünf auf dem Schoß meiner Mutter saß und mit einem lauten, großen Gerät inhalierte, während sie mir Lieder vorsang oder Geschichten erzählte. Ich war noch ein Kleinkind, als bei mir die Erbkrankheit Mukoviszidose festgestellt wurde. Damals war diese Krankheit wenig bekannt. Als ich mit 17 Jahren für ein Jahr nach Österreich ging, um dort in einem christlichen Freizeitheim zu helfen, fand ich bei Freunden eine Broschüre über meine Krankheit. Weil es mir gut ging und ich schon lange nicht mehr hatte inhalieren müssen, hatte ich mich damit kaum noch beschäftigt. Umso erstaunter war ich, als ich jetzt plötzlich den Satz las: „Mukoviszidosekranke werden im Durchschnitt 25 Jahre alt.“ Eigentlich hätte mich das schockieren oder wenigstens erschrecken müssen, aber das passierte nicht. Denn zwei Jahre vorher war etwas Entscheidendes in meinem Leben geschehen: Ich hatte erkennen dürfen, dass dieser Gott, von dem die Bibel redet, existiert und dass das einen direkten Einfluss auf mein Leben hat. Ich durfte erleben, dass ich frei werden kann von meiner Schuld, weil Jesus dafür gestorben ist, und dass Jesus ein festes Fundament für mein Leben ist. Und das erlebe ich seitdem immer wieder. Als ich 18 Jahre alt war, brach die Krankheit richtig aus, gleichzeitig mit einer rheumatischen Arthritis, die mit den Jahren immer aggressiver wurde, sodass ich nur mit starken Medikamenten stabil bleiben kann. Inzwischen bin ich 46 Jahre alt. Es gibt viel bessere Medikamente, und ich bin immer noch am Leben. Ich habe viele gesundheitliche Kämpfe und Schwierigkeiten erlebt, aber das Fundament, das Jesus für mich ist, hat immer gehalten. Gott ist treu. Je älter ich werde, umso mehr staune ich über seine Liebe und Fürsorge. Und umso dankbarer werde ich. Denn zu Jesus zu gehören, mit ihm zu leben und eine Perspektive für die Ewigkeit mit ihm zu haben – das ist mehr wert als alle Gesundheit.
› Gabi
Alles für die Gesundheit
Wir optimieren unseren Lebensstil, um Krankheiten vorzubeugen. Wir gehen zum Arzt. Es wird geforscht und entwickelt. Für alles gibt es einen Spezialisten. Und neben der körperlichen Gesundheit wird auch die psychische Gesundheit immer mehr berücksichtigt. Eine Menge Fortschritt. Aber so viel wir auch tun, so wenig haben wir letztlich die Kontrolle über unsere Gesundheit. Wie sieht es im Geistlichen aus? Gibt es hier ein besseres Gesundheitsprogramm? Es gibt jedenfalls Dinge, die wir tun können: Vorsorgeuntersuchungen (im Gebet zu Gott kommen), gesunde Ernährung (Gottes Wort lesen), Fitnesstraining für den inneren Menschen (sich in der Gemeinschaft mit Glaubensgeschwistern aufhalten, unsere Gaben einsetzen, Kritik annehmen usw.). Doch auch hier gibt es ein entscheidendes Element, das wir nicht selbst in der Hand haben: Gnade. Wie gut, dass unser „Krankenversicherer“ sie uns fest zusichert, dass unser „Arzt“ uns ein Rezept über dieses alleinige Heilmittel ausstellt. „Lasst uns nun mit Freimütigkeit hinzutreten zum Thron der Gnade, damit wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden zur rechtzeitigen Hilfe!“ (Hebräer 4,16). Wir können nichts dazu beitragen – nur empfangen –, denn Jesus gab alles für unsere Gesundheit!
› Isabel Hess
Was ist eigentlich? Krankheit
Als Gott diese Welt erschuf, gab es keine Krankheit, denn alles war „sehr gut“ (1. Mose 1,31). Doch Adam und Eva sündigten gegen Gott, und das hatte kosmische Folgen. Seitdem ist „alles Geschaffene der Vergänglichkeit ausgeliefert“ (Römer 8,20), auch unser Körper. Damit ist Krankheit grundsätzlich eine Folge dieser Sünde, wie vieles andere auch. Krankheit kann Folge persönlicher Sünde sein (z. B. durch Alkohol, Leichtsinn), muss es aber nicht (siehe z. B. das Buch Hiob). Jesus bekräftigt ausdrücklich, dass Krankheit keine Folge von persönlicher Schuld sein muss (z. B. in Johannes 9,3ff.). Jesus hat damals Kranke geheilt und kann dies auch heute noch tun. Aber genau wie damals heilt er nicht jeden. Und auch wenn Heilung geschieht, müssen wir dennoch alle sterben. Bei aller Krankheitsnot gilt: Jesus wird den, der an ihn glaubt, niemals allein lassen. Und einmal, in der neuen Welt Gottes, wird es keinen Schmerz, keine Krankheit und keinen Tod mehr geben (Offenbarung 21,4-5), wir erwarten dann „die Erlösung unseres Leibes“ (Römer 8,23) – und alles wird gut.
› Ralf Kaemper
Das Leben ist nicht fair!
Leid, Krankheit, Tod bedrohen mein Leben. Warum bin ich krank? Ich stelle mir diese Frage seit Jahrzehnten. Mancher hat versucht, eine für mich passende Antwort zu geben – aber leider vergebens ... Eines Tages öffnete ich mich für Gott, als ich Jesus kennenlernte. Ich akzeptierte meine Lage und fing damals damit an, das Folgende durchzubuchstabieren: • GOTT lässt Unsicherheiten und Fragen in meinem Leben zu. Er erklärt mir nicht alles sofort. Manche Antworten werde ich auf der Erde nicht erhalten. • GOTT hat mich hierhergebracht. Ich bin, wo ich bin – und er weiß es. Gott hat einen wunderbaren Plan für mein Leben. Er überblickt alles. • GOTT wird mich in seiner Liebe bewahren. Er schenkt mir seine unverdiente Gnade. Ich werde von ihm gehalten und versorgt. • GOTT wird diese Prüfung in Segen verwandeln. Er wird mich durch diese schmerzliche Lektion seinen Willen lehren. Dieser Lernprozess ist noch nicht abgeschlossen. Ich halte mich an das Bibelzitat von Jesaja und lasse mich durch das Vorbild von Jesus trösten: „Doch unsere Krankheit, er hat sie getragen, und unsere Schmerzen, er lud sie auf sich. Wir dachten, er wäre von Gott gestraft, von ihm geschlagen und niedergebeugt. Doch man hat ihn durchbohrt wegen unserer Schuld, ihn wegen unserer Sünden gequält. Für unseren Frieden ertrug er den Schmerz, und durch seine Striemen sind wir geheilt. Wie Schafe hatten wir uns alle verirrt; jeder ging seinen eigenen Weg. Doch ihm lud Jahwe unsere ganze Schuld auf.“ (Jesaja 53,4-6)
› Erik Junker
