Liebe Leserin, lieber Leser!
Könnten wir wählen zwischen Krieg und Frieden, würden wir uns für den Frieden entscheiden. Oder? Ja – in der Theorie schon. Aber die Realität sieht leider anders aus. Doch die Sehnsucht nach Frieden steckt tief in uns. Wo finden wir ihn? Was können wir tun? Gott gibt uns in der Bibel wichtige, ja, überlebenswichtige Hinweise. Vor allen Dingen hat er selbst die größte Friedensbewegung aller Zeiten angestoßen, als er den Friedefürsten, seinen Sohn Jesus Christus, in die Welt sandte. Daran erinnern wir uns in diesen Tagen besonders. Ich wünsche Ihnen nachdenkliche Augenblicke beim Lesen dieser Ausgabe. Mit weihnachtlichen Grüßen Ihr
Hartmut Jaeger
Am ersten Tag des Krieges hatten wir große Angst. Wir haben nicht sofort verstanden, was passiert ist – wir hörten nur Explosionen in der Umgebung. Noch am selben Tag beschlossen wir, zu meinen Verwandten ins Nachbarland Moldawien zu fahren. Wir dachten, dass dieser Konflikt nur kurz dauern würde – vielleicht ein paar Wochen. So dachten viele Ukrainer. Aber jetzt dauert der Krieg schon über dreieinhalb Jahre. Wir hatten sofort keine finanziellen Mittel mehr, weil mein Mann seine Arbeit verloren hat. Aber Gott war mit uns und hat uns durch andere gläubige Menschen unterstützt. In Moldawien wurden wir sehr herzlich aufgenommen – wie viele andere ukrainische Flüchtlinge auch. Die Menschen dort teilten mit uns das Wenige, das sie selbst hatten. Nach einem Monat wurden wir von gläubigen Menschen zu einem Treffen für ukrainische Flüchtlinge eingeladen. Dort bekamen wir Lebensmittelpakete, und sie erzählten uns, dass sie gemeinsam mit deutschen Christen eine kostenlose Fahrt nach Deutschland für ukrainische Flüchtlinge organisierten. Ein paar Tage vor diesem Treffen hat Gott in mein Herz gesprochen und mir gezeigt, dass er will, dass wir nach Deutschland gehen. Damals wusste ich überhaupt nicht, wie das möglich sein sollte – wir hatten kein Geld für Tickets. Für uns war das ein echtes Wunder. So hat uns der Herr gezeigt, dass er uns an der Hand hält und für uns sorgt. Die Reise nach Deutschland war sehr gut organisiert, und wir kamen in Dillenburg an. Unsere Familie und mehr als 60 andere ukrainische Flüchtlinge wurden von einer Gemeinde aufgenommen. Wir wurden mit Liebe und Fürsorge umgeben. Man hat uns mit Finanzen, Essen, Kleidung und einer Unterkunft geholfen. So viel Güte, Liebe und Unterstützung wurde uns von den Gemeindemitgliedern geschenkt. Bis heute sind wir dem Herrn dankbar für diese Menschen und die Hilfe, durch die wir Gottes Liebe erleben durften. Wir hatten keinen Tag Hunger und mussten nichts entbehren. Ehre sei unserem großen, liebenden, allmächtigen Herrn Jesus Christus!
› Tetiana Shvets
Der Friedefürst ist da!
Das Jahrhundert der Menschheitsgeschichte kannst du frei wählen. Denn: Seit es Zivilisation gibt, herrscht auch Krieg. Frieden ist immer nur ein kurzer Zustand. Der Wunsch danach ist größer als die Realität. Verständlich sind Versuche, Frieden zu schaffen: durch andere Rahmenbedingungen, persönlichen Einsatz, auf Demos. Doch der mäßige Erfolg steht nicht im Verhältnis zum Aufwand. Fällt da die Botschaft der Engel an die Hirten bei der Geburt Jesu (Lukas 2,14) nicht auch durchs Raster? Das Publikum ist mau. Die Region, wo es passiert: unbekannt. Keine Politiker, Könige, kein neuer Vertrag. Kein Livestream. Doch die Engel haben eine tiefgreifende Botschaft: Allen Menschen ist der Retter geboren! Und da fängt sie an – die größte Friedensbewegung aller Zeiten! Ein Kind bringt den Frieden und beendet den Krieg zwischen Gott und Mensch. Heiligkeit gegen Schuld. Gottes Hand ist ausgestreckt, wir können diesen Frieden annehmen. Jesus, von dem die Engel berichten, hat am Kreuz alle Kriegsgründe entfernt. Nichts ist ferner, als im alten Kriegszustand zu bleiben. Dieser Frieden ist nicht nur Abwesenheit von Krieg. Es ist die tiefe Ruhe, nach der wir uns sehnen. Jesus Christus sagt in Johannes 14, Vers 27: „Meinen Friede gebe ich euch!“
› Sebastian Herwig
Was ist eigentlich? Frieden
Durch die Sünde kam Unfrieden in die Welt, erst zwischen Gott und Mensch, dann zwischen Menschen und Völkern. Gott ist „der Gott des Friedens“ (Hebräer 13,20). Gott will Frieden. So sandte er seinen Sohn in die Welt: Jesus Christus „kam und hat Frieden verkündigt“, noch mehr: „Er ist unser Friede.“ Er kam, um uns mit „Gott (zu) versöhnen. Das geschah durch seinen Tod am Kreuz“ (Epheser 2,14.16.17), wo er stellvertretend für unsere Sünde starb. Jeder, der das glaubt, hat Frieden mit Gott. Wenn Jesus sichtbar wiederkommt, wird er universalen Frieden schaffen: „Dann schmieden sie die Schwerter zu Pflugscharen um … Kein Volk greift mehr das andere an, und niemand lernt mehr für den Krieg“ (Jesaja 2,4). Bis dahin sollen wir Frieden stiften und ihn im Glauben erfahren, denn „der Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken bewahren in Christus Jesus“ (Philipper 4,7).
› Ralf Kaemper
Friede fängt nicht bei uns an
„Das Volk, das im Dunkel lebt, sieht ein großes Licht. … Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und man nennt seinen Namen: Wunderbarer Ratgeber, starker Gott, Vater der Ewigkeit, Fürst des Friedens.“ (Jesaja 9,1.5) Seit dieser Prophezeiung des Propheten Jesaja sind über 2700 Jahre vergangen. Da könnten wir fragen: Wo bleibt dieses Licht? Warum gibt es so viel Unfrieden? Das Problem liegt in unseren eigenen Herzen. Wir tragen das Dunkel, das wir in der Welt beklagen, selbst in uns. Schon ein Blick in den Spiegel zeigt: Wir sind oft hartherzig, selbstbezogen, unversöhnlich. Wir reden von Frieden, leben aber Streit. Wir schaffen es nicht allein. Anstatt den von Jesaja prophezeiten und vor rund 2000 Jahren tatsächlich geborenen Retter Jesus Christus anzunehmen, suchen wir Lösungen ohne Gott. Deshalb bleibt es dunkel. Doch in diesem kleinen Kind, Jesus, kam das Licht in die Welt, und wenn wir ihn lassen, kommt es auch in unsere Herzen! Wer das Dunkel, das Böse seines Herzens vor Gott bekennt, erfährt in Jesus Vergebung und Frieden – mit Gott und mehr und mehr auch mit den Menschen. Nur aus ihm heraus kann echter Friede wachsen.
› Isabel Hess
